An unsere Atemschutzgeräteträger werden hohe Anforderungen gestellt, letztendlich muss er seine Arbeit ja auch unter teilweise sehr extremen Bedingungen ausführen. Gerade hier ist es wichtig, dass sich Jeder auf Jeden verlassen kann. Körperliche Fitness ist neben einer soliden Grundausbildung eben so wichtig, wie die vielen Einsatzübungen und Belastungsübungen in der Kriechstrecke oder im Brandübungscontainer. Nicht jeder ist diesen Belastungen gewachsen und so kommt es nicht von ungefähr, dass die Länder in der Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 "Atemschutz" die Hürden überhaupt Atemschutzgeräteträger zu werden höher gesteckt hat, als noch zu Opas oder Uropas Zeiten.

 

Helm mit A AufkleberDer Weg zum "A" auf dem Helm, beginnt mit einer Untersuchung bei einem/einer durch die Berufsgenossenschaft bemächtigten Arzt oder Ärztin. Die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem Grundsatz G 26.3 hat die Aufgabe festzustellen, ob gesundheitliche Bedenken gegen das Tragen von Atemschutzgeräten der Gruppe 3 bestehen. Atemschutzgeräte der Gruppe 3 haben ein Gerätegewicht von über 5 kg. Die Atemwiderstände des Atemschutzgerätes beim Einatmen oder Ausatmen sind erhöht. Frei tragbare Isoliergeräte, wie Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer) oder Regenerationsgeräte über 5kg gehören in diese Gruppe. Die Untersuchung beinhaltet folgende Punkte:

 

  • Sehtest,
  • Hörtest,
  • Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie),
  • eine Urinanalyse,
  • Befragung durch den Arzt (Anamnese),
  • körperliche Untersuchung mit Otoskopie (Inspektion der Gehörgänge und Beurteilung der Trommelfelle),
  • Belastungs-EKG (Ergometrie),
  • und gegebenenfalls Röntgenuntersuchung von Herz und Lunge (Röntgen-Thorax)

 

Beim Belastung- EKG beträgt die geforderte Sollleistung bis einschließlich dem 39. Lebensjahr im W 170 3,0 W/kg Körpergewicht bei Männern und 2,5 W/kg Körpergewicht bei Frauen. Das bedeutet, dass ein Mann mit 90kg Körpergewicht eine Leistung von mindestens 270 Watt auf dem Ergometer leisten muss, ohne über die Pulsgrenze von 170 Schlägen/Minute zu kommen.

 

AtemschutzgerätHat man diese Hürde gemeistert und Belastungs-EKG sowie alle anderen Untersuchungen sind gut verlaufen, so kommt die nächste Hürde auf dem Weg zum Träger: Der Atemschutzgeräteträger Lehrgang. Dieser findet auf Kreisebene statt. Dort bekommt man eine Einweisung auf die Funktionsweise des Atemschutzgerätes und dessen Bedienung. Verhalten und Vorgehensweise im Einsatz werden gelehrt und man macht seine ersten Schritte mit Atemschutzgerät. Nach erfolgreicher Beendigung des Lehrgangs hat man es schon geschafft! Man bekommt das "A" für seinen Feuerwehrhelm und darf von da an im Einsatz unter Atemschutz direkt ins Feuer.

 

Doch wie das immer so ist, kann man und darf sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Die G 26.3 Nachuntersuchungen müssen bei unter Fünfzigjährigen im Abstand von drei Jahren, bei über Fünfzigjährigen jährlich wiederholt werden. Des Weiteren ist in der FwDV 7 vorgeschrieben, dass Unterweisungen über den Atemschutz in die allgemeinen Ausbildungspläne aufgenommen sein und mindestens jährlich durchgeführt werden müssen. Darüber hinaus müssen Atemschutzgeräteträger jährlich mindestens

 

  • eine Belastungsübung in einer AtemschutzÜbungsanlage und
  • eine Einsatzübung innerhalb einer taktischen Einheit unter Atemschutz

 

durchführen. Die Einsatzübung kann zwar bei Einsatzkräften entfallen, die in entsprechender Art und Umfang unter Atemschutz im Einsatz waren, dennoch gilt:
Wer die erforderlichen Übungen nicht innerhalb von zwölf Monaten ableistet, darf grundsätzlich bis zum Absolvieren der vorgeschriebenen Übungen nicht mehr die Funktion eines Atemschutzgeräteträgers wahrnehmen.

 

Atemschutzgeräteträger vor FeuerEs ist eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe, die viel Überzeugung und auch Einsatz des Freiwilligen erfordert. Wir können aber mit guten Gewissen sagen, dass unsere Atemschutzgeräteträger diese Aufgabe sehr ernst nehmen und mit Gerätschaften und Equipment ausgerüstet sind, die dem aktuellen Standard entsprechen. Durch zahlreiche Sonderdienste und Unterrichte halten sie ihren Ausbildungstand auf einem hohen Niveau.