Großtierrettung – Kommt jetzt die Einsatzmeldung „Pferd im Graben“, kann die Gettorfer Feuerwehr mit eigenem Geschirr Pferde oder auch Kühe sicher und schonend retten
Als erste Feuerwehr im Amt Dänischer Wohld absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Gettorf im vergangenen Herbst eine Schulung zum Thema „Technische Großtierrettung“. 20 Kameraden und Kameradinnen wurden von Michael Böhler, Trainer bei dem Unternehmen ComCavalo Technische Großtierrettung und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bordesholm, ausgebildet.
Damals nutzten die Teilnehmer die Ausrüstung des Unternehmens, zu der auch der Pferdedummy „Hope“ und das Rettungsgeschirr gehörten. Seit Kurzem ist die Feuerwehr Gettorf selbst im Besitz eines Rettungsgeschirrs. Die Anschaffungskosten betragen 15.000 Euro. Dank einiger Spenden konnte die Feuerwehr die Kosten um 12.000 Euro senken, sodass die Gemeinde Gettorf nur 3000 Euro tragen muss.
Ein Pferd, das mitten in der Fahrzeughalle steht, kommt bei der Feuerwehr Gettorf normalerweise nicht vor – auch nicht im Advent. Und doch hatte es seinen Grund, dass der Perdedummy „Hope“ die Aufmerksamkeit der Feuerwehrleute genoss.
Ein Pferd – mitten in der Fahrzeughalle
Aber nicht nur die der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner – Gemeindewehrführer Frank-Andreas Greggersen begrüßte auch die Spender, damit sie sehen konnten, zu welchem Zweck ihre Geldspenden verwendet worden waren. Gemeinsam mit Bürgermeister Marco Koch wurden sie Zeugen der Übergabe und der Indienststellung des Großtierrettungsgeschirrs.
Dank an die Spender
Die Feuerwehr dankte der Förde Sparkasse, vertreten durch Carsten Zarp (Geschäftsführender Vorstand der Stiftergemeinschaft der Förde Sparkasse), der Eckernförder Bank eG, vertreten durch Lucy Falkenhahn (Vertriebsmarketing /Gewinnsparen), der Firma Querhammer Fahrzeugbau GmbH Gettorf, vertreten durch Geschäftsführer Martin Querhammer, und der Firma Christian Jöhnk Bauunternehmen GmbH Gettorf, vertreten durch Geschäftsführer Gero von Gersdorff.
Dank auch an die Tierarztpraxis Gettorf
Der Dank ging auch an die Tierarztpraxis Gettorf, Dr. Volker Otten und Thomas Roth. Letzterer unterstützte die Feuerwehrkameraden bei der Schulung im Oktober vergangenen Jahres. Auch bei der Fortbildung im neuen Jahr und bei künftigen Einsätzen hat der Tierarzt seine Unterstützung zugesagt.
Martin Querhammer und Gero von Gersdorff – gesellschaftliche Verpflichtung gegenüber der örtlichen Feuerwehr
Für alle Spender war es das erste Mal, dass sie für einen derartigen Zweck, Anschaffung eines technischen Großtierrettungsgeschirrs, spendeten. Hinter diesem sperrigen Begriff verbergen sich allerhand Gurte verschiedener Länge und Stärke, Schleifplatten, Hirtenstangen und Hebetuch – alles unter dem Oberbegriff Assistenzsysteme. Martin Querhammer und Gero von Gersdorff betonten ihre gesellschaftliche Verpflichtung der örtlichen Feuerwehr gegenüber. Man lebe nun einmal auf dem Land, wo derartige Einsätze wie die Rettung von Pferden oder Kühen vorkommen kann. Und da sei es selbstverständlich, die Feuerwehr in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Fortbildung im neuen Jahr
Im neuen Jahr soll eine Fortbildung mit dem eigenen Rettungsgeschirr erfolgen. Denn natürlich müssten das Vorgehen und die einzelnen Handgriffe weiter geübt werden, so Gemeindewehrführer Greggersen, denn nicht nur die Rettung des Tieres, sondern auch das auf Sicherheit setzende Personenmanagement müssten trainiert werden. Denn derartige Einsätze beinhalteten ein großes Gefahrenpotenzial für die Helfer. Michael Böhler und der Pferdedummy „Hope“ vom Unternehmen ComCavalo werden dann wieder mit von der Partie sein.
Diese Wehren in Schleswig-Holstein verfügen über Ausbildung und Ausstattung
Im Amtsbereich Dänischer Wohld ist die Gettorfer Feuerwehr die einzige Wehr, die über die Ausbildung und jetzt auch das Geschirr zur Rettung von Großtieren verfügt. In Schleswig-Holstein verfügen drei weitere Feuerwehren über eine Ausbildung und eine Vollausstattung an Spezialwerkzeugen: im Amt Bordesholm, in Rendsburg und in Schierensee. Die Pferdeklappe in Norderbrarup hat eine Teilausstattung.
Quelle: Amt Dänischer Wohld