Die Gettorfer Feuerwache ist in die Jahre gekommen. Die Unfallkasse hat mehrere Mängel an dem 30 Jahre alten Gebäude festgestellt, das nicht mehr den aktuellen Vorschriften entspricht. Zwei Feuerwehrfahrzeuge könne nicht in der Wache abgestellt werden, da zu wenig Platz ist und die Durchfahrtshöhe ist 60 Zentimeter zu niedrig, der Untergrund ist unklar, erste Risse im linken Teil sind bereits vorhanden, und auch die Umkleidemöglichkeiten der 75 Feuerwehrmänner und -frauen weisen Mängel auf. Doch was tun? Umbau oder Neubau? Alter oder neuer Standort? Fragen gibt es genug. Entsprechende Lösungen hingegen noch keine.
Die Gemeinde Gettorf ist als Träger in der Pflicht, eine entsprechende Lösung zu finden. Noch hat die Unfallkasse keine Frist gesetzt. Noch. Sollte diese kommen, droht der Gemeinde ein Bußgeld – die Zeit drängt also. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Götz Gundelach vom Kieler Planungsbüro B2K hatte drei Varianten vorgestellt:
Variante 1: Um- Anbau Am Brook:
Kosten: etwa drei Millionen Euro. Nachteile: Jugendfeuerwehr nicht integriert, nur 60 Parkplätze, keine Wohnung für einen Gerätewart, kleinerer Schulungsraum, keine klare Trennung beim Umkleiden, keine Barrierefreiheit und Normerfüllung bei Stellplätzen und Durchfahrthöhe.
Variante 2: Neubau Am Brook:
Kosten: 5,8 Millionen Euro. Nachteile: Tragfähigkeit des Bodens unklar, keine Barrierefreiheit und Gerätewartwohnung, Schulungsfläche kleiner, keine Ausbaureserve, Feuerwehr müsste für rund zwei Jahre in einem Provisorium untergebracht werden.
Variante 3: Neubau auf neuem Grundstück:
Kosten: etwas 5,3 ‚Millionen. Vorteile: integrierte Gerätewartwohnung, Erfüllung aller Normen, Erweiterbar beim Wachsen der Gemeinde.
Gettorfs Wehrführer Frank-Andreas Greggersen meint „Die jetzige Lage ist optimal“. Er sieht aber die Notwendigkeit, einen anderen Standort zu finden, denn das Grundstück Am Brook ist einfach zu klein, um alle Vorgaben zu erfüllen. Dort wäre nur ein zweigeschossiger Um- oder Neubau der Wache möglich, der aber die Kosten in die Höhe treiben würde und nur durch einen Aufzug Barrierefreiheit garantieren könnte. Sowohl Marco Koch als Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Bauwesen und Umwelt als auch Bürgermeister Hans-Ulrich Frank sehen keine Alternative zu einem neuen Standort. „Im Ortsentwicklungsplan wollen wir ja ein sogenanntes Sicherheitszentrum integrieren, in dem auch die Polizei untergebracht werden soll.“ Eine Arbeitsgruppe soll sich jetzt um eine passende Lösung kümmern.
Quelle: Eckernförder Zeitung 12.03.2020