Holtsee. Rund 90 Einsatzkräfte aus mehreren Feuerwehren waren am Donnerstag zu einem der größten Einsätze der vergangenen Monate im Nordkreis ausgerückt. Der Grund: Am späten Vormittag gegen 11.30 Uhr war auf dem Gelände der Käserei in Holtsee ein Behälter mit 1000 Liter Salpetersäure beim Verladen umgekippt und größtenteils ausgelaufen. Verletzt wurde bei dem Unglück niemand, auch für Anwohner und Umwelt konnte zunächst Entwarnung gegeben werden.

Kurz nach dem Unglück wurde zunächst der Löschzug Gefahrgut des Kreises alarmiert, der mit Spezialausrüstung von Rendsburg aus nach Holtsee ausrückte. Hinzu kamen gleich zu Beginn Einsatzkräfte der Wehren aus Holtsee, Haby, Sehestedt, Gettorf und die Wehrführung des Amtes Hüttener Berge. Auch eine auf Umweltdelikte spezialisierte Ermittlergruppe der Polizei sowie die Untere Wasserbehörde waren mit vor Ort. Zur Sicherung der Einsatzkräfte waren zudem mehrere Besatzungen mit Rettungswagen angerückt. „Der Unglücksbereich außerhalb einer Betriebshalle wurde abgesperrt und es wurden vor Ort ständig Proben genommen“, sagte Daniel Passig, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. „Dabei wurde festgestellt, dass der PH-Wert neutral geblieben ist.“ Da der betroffene Bereich, in dem die Säure ausgelaufen war, nur unter schwerer Atemschutzausrüstung betreten werden konnte, mussten gegen 15 Uhr weitere speziell ausgebildete Einsatzkräfte von der Feuerwehr in Eckernförde angefordert werden. Diese wechselten ihre Kameraden ab, die bei sommerlichen Temperaturen in den schweren, gasdichten Gummianzügen an ihre körperliche Belastungsgrenze gekommen waren, erklärte Passig am Nachmittag. Wegen des Einsatzes auf dem Gelände der Käserei kam es den ganzen Tag über zu Verkehrsbehinderungen in Holtsee. Feuerwehr und Polizei regelten den Verkehr und ließen Autos den Unglücksort passieren.

Der Betrieb in der Käserei Holtsee konnte den Angaben zufolge trotz des Unglücks weiterlaufen.

 

Quelle: Kieler Nachrichten 24.06.2022