Nach einer ruhigen Nachtschicht im Ortsteil Bachem, wo wir mit den Kräften aus Karlsruhe die Nacht verbracht hatten, um unter anderem den Brandschutz zu sichern, ging es früh morgens gleich wieder in den Tagesdienst.Im Kurpark sollte der Keller des Kurhotels geleert werden. Wir kannten das schon, "Messi-Sperrmüll" mit jeder Menge Schlamm. Diverse Möbel und andere haushaltsübliche Gegenstände lagen durcheinander im kompletten Keller verteilt herum.

Aufgrund der im Keller herrschenden Luftfeuchtigkeit, der Erkundung mit Vollschutz (Wathose und Pressluftatmer) inkl. Gaswarngerät, war relativ schnell klar, dass auch ohne Atemschutzgerät gearbeitet werden konnte. Eines war uns aber von vornherein klar, es würde sehr schmutzig werden. Die Behelfsdekontamination war hier mal wieder Pflicht. Wir haben dafür drei wasserführende Fahrzeuge mit je 1200 l Wasser benutzt und zwischendurch mit einem Pendelverkehr noch zwei zusätzliche Tankfüllungen vom THW besorgt.

Das waren in Summe über 6000 l Wasser, nur um grobe Reinigungsarbeiten durchzuführen. Die weißen Papieranzüge der "Spurensicherung" waren mal wieder Gold wert. Nicht auszudenken was man an Kleidungen gebraucht hätte, wenn man sich hier so einsauen würde, wie die ganzen freiwilligen Helfer. Bei denen scheint das Wort Dekontamination ein totales Fremdwort zu sein wie sich am nächsten Tag herausstellen sollte. Pünktlich zum Mittag, es kann aber auch Kaffeezeit gewesen sein, gab es ein Gewitter mit Starkregen. Gut, wurde die Suppe halt dünner. Im Hotel war es zwar trocken, aber doch irgendwie ekelig. Wir haben daher draußen gegessen. Der Regen hörte aber schnell wieder auf, und mit vielen Getränkepausen ging es weiter an die Arbeit.

Extra abgestellte "Wasserträger" achteten darauf, dass sich nicht Jeder vor der Aufnahme eines Getränks ausziehen musste und unterstützten bei der Flüssigkeitsaufnahme. Auch waren Sie bedacht, dass die Einsatzkräfte nicht, mit ihrer kontaminierten Kleidung oder dreckigen Händen, mit den Behältnissen in Berührung kamen. Notfalls wurde "gefüttert". Abends wurde dann noch lange am Heimatstandort richtig gereinigt und auch desinfiziert.

Wieder war ein Tag geschafft - zwei weitere sollten folgen.

 

Quelle: Jannichsen/FF Gettorf