Tja, da sind wir nun auf Gottes Erden und lernen nicht für Mama, Papa, Oma, Opa oder den Lehrer, sondern für das Leben… jaja. Aber wer lehrt uns was? Die Familie hoffentlich die Selbstständigkeit, die Schule die Mengenlehre und auch ein bis zwei Dinge die man später tatsächlich gebrauchen kann und das aufrechte Laufen, Sprechen und Denken kommt irgendwie von alleine. Da ist aber auch schon das Problem, mit dem Denken ist das nämlich so eine Sache – wie bei fast allen Dingen im Leben zählt hier auch die Qualität und nicht die Quantität. So schließt sich der Kreis und wir kommen zurück zum „…wer lehrt uns was…“.
Der einzige Lehrer auf den sich ein Jugendlicher wirklich freut und von dem er gerne unterrichtet werden will ist… der Fahrlehrer! Da ist es doch schön, dass die Kinder Heute gar nicht mehr so lange auf Ihn warten müssen wie Früher. Heute gibt es ja das s. g. „SaferDrive“ – das begleitete Fahren ab 17 Jahren und wieder ist der Bogen da „…wer lehrt uns was…“. Der „Begleiter“ sollte das lehren und vermitteln, was der Fahrlehrer noch nicht vermittelt hat. Dazu zählt nicht allein das Fahren, sondern eher Selbstverständlichkeiten wie Tanken, Scheibenputzen, Reifenwechsel und der springende Punkt, das was-tue-ich-wenn-ein-Auto-mit-Sondersignalen-ankommt – Verhalten. Spätestens jetzt sollte auch dem geneigten Leser klar sein, worauf dieser Artikel hinauswill:
Was mache ich als Autofahrer, wenn sich ein Fahrzeug mit Sondersignalen, sprich eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn, nähert?
Das Verhalten auf Straßen / Autobahnen mit zwei, drei oder noch mehr Spuren für eine Fahrtrichtung sollte jedem Führerscheininhaber bekannt sein, denn das ist 100 % ein Teil der theoretischen Führerscheinausbildung.
Bei zwei, drei- oder nochmehrspurigen Straßen wird die Rettungsgasse immer zwischen der ganz linken und der danebenliegenden Fahrspur geschaffen. Zu beachten ist dabei aber immer, dass i. d. R. nicht nur ein Einsatzfahrzeug bei Unfällen der verschiedensten Arten zum Einsatz kommen kann. Halten Sie bitte die Rettungsgasse, bis Sie an der Unfallstelle vorbei sind, frei. Die Standspur bzw. der Standstreifen ist eigentlich nur für Pannenfahrzeuge vorgesehen. Deshalb sind die Einsatzfahrzeuge der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehren auf Ihre Aufmerksamkeit bei der Bildung einer Rettungsgasse angewiesen.
Soviel zur Theorie… in der Praxis sieht es leider so aus, dass allen Führerscheininhabern auch beigebracht wurde, sowohl theoretisch als auch praktisch, dass man sich z. B. anzuschnallen und in der Ortschaft nicht schneller als 50 km/h zu fahren hat. Aber auch das ist nach all den Jahren des Autofahrens bei Vielen durch das „Raster“ gefallen, schließlich kann man ja fahren!
Der ein oder andere jugendliche oder jung gebliebene Fahrer unter uns kennt das sicher. Da wundert man sich, warum die Autos vor einem plötzlich nervös zu werden scheinen und nach links und rechts ausweichen. Wenn man sich jetzt sicher ist, kein Schild mit der Aufschrift „Ich komme von meinem Schwiegereltern und will schnell nach Hause – lassen Sie mich durch“ auf dem Dach zu haben, hat man zwei Möglichkeiten: Man nimmt ein paar Volumenpunkte aus dem Radio, so dass nicht der Staub weiter vom Auto springt und hört dann das Martinshorn des sich nähernden Rettungsfahrzeuges (sofern es nicht schon direkt hinter einem steht) oder aber man wirft mal einen Blick in seine Rückspiegel um festzustellen, dass das Blitzen in der Heckscheibe aus dem Kühlergrill von 12 bis 14 Tonnen Stahl und nicht von einem Unwetter stammt. Wer lehrt uns was? Vielleicht dieser Beitrag.
Denn es wäre schön, wenn spätestens jetzt der Reflex einsetzen würde Platz zu schaffen, nur das tut er leider in den wenigsten Fällen. Man hat schließlich spätestens in der Fahrschule gelernt: „Bei ROT bleibst du stehen, bei GRÜN darfst du gehen/fahren.“
Können Sie im Rückspiegel den Hals des Fahrers des Rettungsfahrzeuges erkennen? Nein? Lassen Sie sich gesagt sein, mit jeder Sekunde in der Sie es nicht vermöge freie Bahn zu schaffen (wie es im Übrigen der Gesetzgeber vorschreibt), schwillt dieser weiter an, proportional zum Verlangen nicht an Ihnen vorbei, sondern über Sie drüber zu fahren. Selbst wenn eine Lichtzeichenanlage Rot zeigen sollte, mit Ausnahme von Bahnüberwegen, dürfen Sie, um Platz zu schaffen, vorsichtig in eine Kreuzung einfahren und somit den Einsatzfahrzeugen die Durchfahrt ermöglichen. Nicht nur die Fahrzeugbesatzung, sondern auch die hilfsbedürftigen Personen werden es Ihnen danken. Kurz gesagt, wo Dank, da kein dicker Hals.
Ähnliche Probleme haben die Rettungskräfte mit gedankenlosem Parken und auch das wird in den Fahrschulen nur bedingt gelehrt. Sicherlich ist es zu Begrüßen, wenn in einer ruhigen Wohngegend Fahrzeuge am Straßenrand so abgestellt sind, dass es potentiellen Rasern nicht möglich ist sich ihrer Raserei hinzugeben, aber… ist Ihnen bewusst, dass mit einem solchem Parkverhalten ggf. Menschenleben gefährdet werden? Wieso? Weil durch dieses Parkverhalten die Durchfahrt für Fahrzeuge des Rettungsdienstes und der Feuerwehr erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht wird. Was wäre, wenn Sie im Falle eines medizinischen Notfalles oder eines Feuers auf die Helfer warten müssten, nur weil jemand sein Auto ungünstig geparkt hat. Wären Sie in der Lage z. B. bei einer Atemnot noch ein wenig länger auszuhalten? Würden Sie bei einem Feuer in Ihrem Haus die nötige Ruhe aufbringen, wenn Sie die Rettungskräfte bereits sehen, diese aber nicht zu
Ihnen gelangen können?
„Es dauert doch höchsten eine Minute ein Auto umzuparken, welches angeblich im Weg steht…“
Könnten Sie das aushalten? Vermutlich nicht. Deshalb glauben Wir auch, dass es den Meisten gar nicht bewusst ist, in welche Gefahr Sie andere oder vielleicht sogar sich selbst begeben. Falls es Ihnen aber einfach nur egal sein sollte, uns ist es das nicht. Wir kommen trotzdem im Notfall auch zu Ihnen, …gerne, …irgendwie, …später.
Die max. zulässige Breite eines KFZ in Deutschland beträgt im Normalfall 2,55 Meter… und… wie viel Platz haben Sie gelassen?
Nur mal so nebenbei, wenn Ihnen die AWR einen Brief schickt, dass Ihre Mülltonnen nicht mehr gelehrt werden würden, weil man nicht hinkäme… wie würden Sie dann parken?
Was ist wichtig? Wer lehrt uns im Leben was? Nicht immer ist es am besten, wenn man erst durchs Erleben lernt. Einige Sachen sollten sich von selbst, bereits vorher und am besten durch logischen Menschenverstand, erschließen.
Auch wir können und wissen nicht alles, bei Weitem nicht, aber vielleicht können wir uns gegenseitig noch etwas beibringen und voneinander lernen. Gemeinsam sind wir stark!
Wenn Sie Fragen haben stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
Ihre Feuerwehr.