Selten mussten die Feuerwehren im Kreis Rendsburg-Eckernförde so oft ausrücken wie 2018. Besonders die Brandeinsätze nahmen enorm zu: Die Zahl der Alarmierungen wegen eines Feuers stieg um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr an. Das geht aus dem Jahresbericht des Kreisfeuerwehrverbandes hervor.
Demnach wurden die 182 Feuerwehren im Kreis zu 1075 Bränden gerufen. 2017 waren es noch 813 Einsätze dieser Art. Hintergrund der 33-Prozent-Zunahme ist das Wetter. „Zum Teil lassen sich diese Zahlen mit der langen Trockenheit im Sommer des vergangenen Jahres erklären“, erklärte Fritz Kruse, stellvertretender Kreiswehrführer, auf Nachfrage. „Deshalb hatten wir es häufig mit Flächenbränden auf Feldern und mit Knickbränden zu tun. Das war vor allem in Schwansen und im Dänischen Wohld der Fall“, sagte er. Besonders oft handelte es sich dabei um Mittelbrände. Deren Zahl verdoppelte sich von 53 im Jahr 2017 auf 111 im vergangenen Jahr. Es ereigneten sich aber auch mehr Großbrände: Davon gab es 46 (2017: 36), einer davon auf Gut Booknis im Juli.
Tagesverfügbarkeit bleibt ein Problem
Ein weiterer Grund für die hohen Zahlen bei Mittel- und Großfeuern ist Kruse zufolge, dass in manchen Fällen von vornherein ein Alarmstichwort der nächsthöheren Kategorie ausgegeben wird, um die Nachbarwehren gleich mit ausrücken zu lassen. Das liege an mangelnder Verfügbarkeit von Feuerwehrleuten in einigen Dörfern des Kreises, wenn die freiwilligen Mitglieder tagsüber andernorts ihren Berufen nachgehen.
Insgesamt ist die Mitgliederzahl gegenüber 2017 jedoch gestiegen: 6868 Frauen und Männer versehen ihren Dienst, ein Plus von 45 Kameraden. „Das ist mehr als erfreulich und nicht selbstverständlich“, schreibt Kreiswehrführer Mathias Schütte im Bericht. Er findet aber auch mahnende Worte: Die Gemeinden dürften ihre Wehren nicht nur als Kostenfaktor sehen. Brandschutz sei eine gesetzliche Aufgabe. Um den Nachwuchs dafür bei der Stange zu halten, seien Technik und Ausbildung auf modernem Stand zu halten.
Link zum Bericht: KN-Online